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Ferrit kann maximal 0.02% Kohlenstoff binden.
Ferrit ist sehr weich und hat eine Härte von ca. 60 HV.
Abhängig von seiner Kristallorientierung wird Ferrit unterschiedlich stark von Ätzmittel angegriffen und abgetragen. So löst sich die (111)-Fläche des Ferrits doppelt so schnell wie die (100)-Fläche.

Wird zum Beispiel ein sehr langsam abgekühler C15 metallografisch präpariert und mit Nital geätzt, entsteht ein Relief mit unterschiedlich stark abgetragenen Ferrit-Körnern und Perlit.

Ätzt man die wie im oberen Beispiel angeführte Probe mit Klemm, so entsteht eine Farbniederschlagsätzung. Die Dicke des Niederschlages hängt ebenfalls von der Kristallorientierung des Ferrit ab, so dass sich auf der 100-Fläche ein dünnerer Niederschlag als auf der 111-Fläche bildet. So entsteht die charakteristische Blau- bis Braunfärbung der Ferritkörner.

Im REM kann die unterschiedliche Schichtdicke der Farbniederschlagsätzung in Abhängigkeit vom Kristallwachstum des Ferrit beobachtet werden. Dicke Schichten neigen zur Rissbildung, bei dünnen Niederschlägen können feine nadlige Strukturen festgestellt werden.

Ferrit ist kubisch raumzentriert und wird abhängig von der vorliegender Temperatur in α-, β- und δ-Ferrit unterteilt.

δ-Ferrit liegt zwischen 1536°C und 1392°C vor und bildet sich bei der Erstarrung der reinen Eisenschmelze,
unter 911°C wird der α-Ferrit in 
β-Ferrit von 911°C bis 769°C (Curietemperatur) mit paramagnetischen Eigenschaften und
α-Ferrit unter 769°C (Curietemperatur) mit ferromagnetischen Eigenschaften
eingeteilt